Mittwoch, 8. August 2012

einfach nur :-)

Die letzten drei Jahre meines Lebens haben meine Ansichten und mein Wissen über Pferde grundlegend verändert:

Früher dachte ich, Pferde sind Vierbeiner, und gehören zu den Huftieren, genauer gesagt zu den sogenannten Unpaarhufern. Heute weiß ich, das Pferde auch teilweise Barhufer sind, bzw. auch im Laufe ihres Lebens vom Barhufer zum Unbarhufer wechseln können.
Außerdem sind Pferde gar keine Vierbeiner. Sie laufen auf zwei Händen, und dabei gibt es paradoxer Weise weder Links noch Rechts, sondern eine Vor- und eine Hinterhand. Diese besitzen jedoch keine Finger sondern sind in jedem Fall Hufe.
Wenn ein Pferd ein Junges bekommt, handelt es sich dabei meist um ein Fohlen, in einigen Fällen können Pferde aber auch Rehe bekommen. Dies wird jedoch sehr ungern gesehen. Wie es zu dieser seltsamen Laune der Natur kommen kann ist mir jedoch noch nicht ganz klar. Ich habe mal gehört dass es von zu viel Körndl-Futter kommen kann, allerdings müsste das Pferd dann wohl eher Hühner bekommen?
Eine weitere Erkenntnis die ich in den vergangenen Jahren erlangt habe, und von der selbst viele erfahrene Pferdebesitzer und Reiter nichts wissen ist, dass Pferde eigentlich vier Gangarten besitzen.
Neben den allgemein bekannten Gangarten Schritt-Trab-Galopp, welche die Pferde bereits kurz nach der Geburt beherrschen, lernen Sie im Laufe ihres Lebens eine vierte Gangart. Den Lahm.

Pferde die lahmen, werden oft als krank angesehen. Deshalb wird versucht, ihnen dieses vermeintliche Fehlverhalten durch Spritzen, Bandagen, Spezialbeschläge und Boxenhaft wieder anzugewöhnen.
Das Pferd ist im Allgemeinen ein seltsames Tier. Es braucht beim Reiten mehrere Hilfen um einfach nur nach links oder rechts zu gehen. Ein simples Ziehen am rechten oder linken Zügel ist ihm meist zu wenig. Gut ausgebildete Tiere können über ihren eigenen Rücken gehen und im Idealfall anschließend auch noch durch ihr Genick. Wie das allerdings möglich ist, kann ich mir in meinen wildesten Phantasien (und das heißt etwas!) nicht vorstellen. Bevor ein Pferd jedoch durch sein Genick gehen kann, sollte es auf jeden Fall eine Zeit lang Vorwärts und Abwärts geritten werden. Das geht, ich darf mich wieder Wundern, seltsamerweise auch auf einem ebenen Reitplatz.
Ein besonderes Merkmal des Pferds, und das unterscheidet dieses Tier wesentlich von allen anderen Lebewesen auf dieser Erde ist, dass es sich, auch wenn es vollkommen alleine ist, versammeln kann. Möglicherweise liegt das daran, dass Pferde Herdentiere sind, und ohne Herde schutzlos sind. Möglicherweise können sich deshalb auch einzelne Tiere versammeln, und dadurch eine schützende 1-Pferd Herde bilden.
Text von Karl Distl

1 Kommentar:

  1. Sehr amüsant zu lesen wie ich finde.

    Allerdings bei den Gangarten..da fehlt noch als bekanntestes das Pass und Tölt..was früher mehr als nur die Isländer beherrschten, wurde vielen anderen Pferderassen aber rausgezüchtet.

    Die Kastraten(Pferde!) der feinen Hofgesellschaft welche vor allem die Damen herumtrugen, beherrschten einen besonders sanften Gang um die Damen nicht so unadelig durchzurütteln. Zelter..ob das wirklich 100% Tölt war...wer weiss?

    Und dann gibt es da noch den 'speziellen Gallop' der Stierkämpferpferd welcher sie besonders wendig macht...dafür können die meisten Stierkämpferpferde keinen 'guten' Trab.

    Der Mensch rennt ja auch nicht einfach nur, aber beim Pferd muss man gleich ne Wissenschaft machen.

    Lustig, wenns nicht allzu oft auch tragisch wäre das Pferd in etwas zu pressen dass es vielleicht selber garnicht mag.

    Sehr schön über das barhufen zu lesen, ich bin auch Barhufer ;)

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